Release
Bossa und no´ was
Kata y Co nehmen das griechische strophē beim Wort: Hinwendung zum Zauber der Musik, zur Essenz. So sind Katas Strophen tatsächlich Katastrophen für jene, die Glimmer statt Glamour, Knödeln statt Singen und musikalische Muskelspiele statt Eleganz bevorzugen.
Wo die Seele singt, erzählt die Musik eigene Geschichten: Flageoletts öffnen in „Fotografia“ den Perlenvorhang in ein südliches Zimmer, in die Seele einer Frau. Ein Foto, eine Streicherbrise weht Erinnerung durch den Raum, woanders sagt ein Mann einer anderen gerade Ade. In "A Felicidade" legt sich der Schlussakkord nach fiebriger Jagd durch die Harmonien als melancholisches Fi(r)nis auf Jobims Reflexion über die Fragilität des Glücks. In "Brigas nunca mais“ wird zornig das vokale Versöhnungsangebot zurück-gewiesen - bis aller Streit in harmonischen Sexten endet. Wie sich in "Falando de amor" Bossa Nova und Tango die Hände reichen! Selbst standardisierten Rudimenten abge-nudelter Standards wie "How Insensitive" oder "Vou te contar" (Wave) haucht Kata y Co neues Leben ein, setzt selber Standards. Am Ende: Klassisch gesungen, zeitgemäß drama-tisiert, senken absteigende Basstöne in Purcells "When I Am Laid in Earth" Dido ins Grab.
EPK-Video: